
Am Ostersonntag kam alles anders als geplant. Statt gemütlich Kaffeetrinken kam eine Nachricht: "Ein Schwarm wurde gemeldet - direkt bei mir um die Ecke!" Natürlich ließ ich mir das nicht zweimal sagen. Ich ging erstmal ohne Ausrüstung los, um mir ein Bild von der Lage zu machen.
Der Schwarm hing traubenförmig in einem wilden Himbeer-Baum-Gemisch. Zum Glück nicht allzu hoch, sodass ich gut mit meiner Teleskopleiter an ihn herankommen würde. Also plante ich die nächsten Schritte und machte mich auf den Weg, um meine Ausrüstung zu holen: Teleskopleiter, Ablegerkasten mit Boden, Absperrgitter, Astschere- und zum sichern auch ein Spanngurt.
Wieder vor Ort konnte ich die Leiter gut an einem Zaun aufstellen. Der Schwarm saß allerdings etwas verzwickt! Der Schwarm hing nicht an einem klaren Hauptast, sondern wurde von mehreren Himbeersträngen gehalten. Einfach abschneiden? Zu riskant. Ich wollte auf keinen fall die Königin verlieren.
Um ein auffliegen zu verhindern, benetzte ich die Traube vorsichtig mit Wasser aus einer Sprühflasche und griff zu den Ablegerkasten, hielt ihn unter die Traube und schüttelte einen Großteil der Bienen hinein. Das verschaffte mir mehr Übersicht und ich konnte nach und nach einzelne Stränge mit Bienentrauben vorsichtig in den Kasten befördern. Die Königin bekam ich zwar nicht zu Gesicht - aber das Verhalten der Bienen ließ keinen Zweifel: Sie blieben im Kasten und zeigten deutliches Einlaufverhalten. Die Königin musste also drin sein.
Die Zeit drängte - dunkle Wolken zogen auf, plötzlich begann es zu regnen und zu donnern. Ich beeilte mich, die letzten Bienen aus dem Strauch zu lösen und in den Kasten zu geben. Als ich fertig war, legte ich noch einige unausgebaute Mittelwände hinzu.
Gerade rechtzeitig - denn dann kam auch schon der Hagel!
Den gut verschlossenen Schwarm brachte ich im Auto an meinen Bienenstand. Dort blieb er über Nacht in ruhe stehen. Am nächsten Morgen öffnete ich das Flugloch und ließ sie in Ruhe ankommen. Über den Tag war reger Flugbetrieb zu beobachten, ein gutes Zeichen! Ich hoffe, der Schwarm bleibt, nimmt die Beute an und kommt nicht auf neue Ideen, erneut zu schwärmen.
Ich bin gespannt auf die erste Durchsicht und werde natürlich berichten, wie es weitergeht!
Bis bald und allzeit summende Grüße!





